Franz Fallenter (1555-1612)

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Die Glücksbotin Fortuna

Bildscheibe
Luzern, 1592
Franz Fallenter zugeschrieben (um 1550-1612)

38 x 27 cm
Blanke Gläser mit sehr schöner Zeichnung und Bemalung, polychrome Gläser mit Ausschliff im roten Überfangglas, Schwarzlot, Rotlot, Silbergelb.

Privatsammlung Zürich

Dokumentation

Zu beiden Seiten der Schriftkartusche mit den Namen des Stifterpaares, Bernhard Meyer von Baldegg gen. »Schwytzer«
(✝ 1606) und Anna am Ryn, sowie den derzeitigen Ämtern des Mannes, stehen nebeneinander die Wappen der 4 Orte Schwyz, Luzern, Zürich und Glarus. Die Familie des Stifters gehörte zum Luzerner Patriziat und hatte 1581 das Bürgerrecht der Stadt erworben. 

Im Oberlicht Anna Selbdritt (links), die Madonna, die ihre Milch auf den Heiligen Bernhard von Clairvaux spritzt (Mitte) und rechts ein heiliger König oder Kaiser. 
Fortuna, die römische Glücks- und Schicksalsgöttin, gilt von Alters her als Verkörperung der Macht über das Schicksal. Ihre grosse Zeit hatte sie im 16. und 17. Jahrhundert, als die Weltmeere entdeckt und erobert wurden und dabei auf ihre Gunst setzte. 
Hier steht Fortuna zwischen den Stifterwappen auf der geflügelten Erdkugel mit dem geblähten Segel über ihrem Kopf. Als besonderes Attribut trägt sie ein Szepter mit einem Vogel an der Spitze, der darauf hindeutet, wie schnell doch das Glück kommt und wieder geht. 

Schöne, expressive Glasmalerei.

Literatur
Hans Lehmann, Geschichte der Luzerner Glasmalerei von den Anfängen bis zu Beginn es 18. Jahrhunderts, Luzern, 1941, S. 154, VV. 209 (TF. 171).

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Biografie Franz Fallenter

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