John Nickelsen (1865-1950)

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Kinofenster Nr. 8 - AUFWIEDERSEHN !

Geschaffen für die »Hamburger Lichtspielbühne«, am Steindamm 51, Hamburg
von John Nickelsen, Nordische Kunstanstalt für Glas-Decoration
Hamburg, 1932

172 × 79,8 cm
Polychrome Hütten- und Überfanggläser, mit Schwarzlot und Silbergelb bemalt

Repräsentatives, sympathisches Fenster, das Besucher eines öffentlichen oder privaten Raumen zum Wiederkommen einlädt.

Dokumentation

Das Fenster gehörte zusammen mit 9 weiteren zum Beleuchtungssystem zu beiden Seiten der Zuschauerreihen des Kinos in Hamburg und wurde während der Filmvorstellung gedimmt. Auf Grund seines Abschiedsgrußes Aufwiedersehn wird es am Ausgang des Raumes installiert gewesen sein, um die Besucher für einen nächsten Besuch einzuladen. 
Die Bombadierung der Stadt im Jahr 1943 überlebten die Fenster im Keller des Kinogebäudes, das nach dem Krieg wieder aufgebaut, 1971 aber abgerissen wurde.

Das besonders reizvolle, dekorative Ensemble stammt aus der Glanzzeit der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Es war eine Zeit der gesellschaftlichen und religiösen Neuorientierung, in der das Glas von Künstlern und Architekten gefeiert wurde, weil es mit Licht und Transparenz die Hoffnung auf eine geistige Erneuerung des Menschen symbolhaft zum Ausdruck bringen konnte. Der profane Raum wurde zum Kultraum erhoben.

Zahlreiche Motive erinnern an Arbeiten expressionistischer Künstler, wie Johan Thorn Prikker, Franz Wilhelm Seiwert und Arbeiten des Bauhauses. Die Ausstattung eines Kinos mit Glasfenstern war auch in der damaligen Zeit ungewöhnlich.

Literatur
Als Einstieg in die deutsche Glasmalerei der Jahrzehnte vor dem 2. Weltkrieg empfehlen wir:

Maria-Katharina Schulz, Glasmalerei der klassischen Moderne in Deutschland, Peter Lang Verlag, Frankfurt a. M./ Bern/ New York/ Paris, 1987 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 28, Kunstgeschichte; Bd. 74) ISBN 3-8204-9801-X.

Ansprechende, sehr gut erhaltene Arbeit aus der Glanzzeit der deutschen Glasmalerei des 20. Jahrhunderts.

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Biografie John Nickelsen