Zug, Franz Josef Müller zugeschrieben, 1699
Durchmesser 14 cm
Blanker Rundmonolith mit polichromer Malerei (blaues Email, Rotlot, Schwarzlot und Silbergelb).
Die Scheibenstiftung stammt von dem Prediger Antonius Gebel, laut Inschrift Kaplan der Königlichen Schweizergarde in Frankreich, und zeigt seinen Namenspatron, den Heiligen Antonius von Florenz (1389-1459). Dieser steht am Ufer eines Gewässers mit dahinter liegender Stadt vor hügeligen Rebbergen und entlohnt gerade einen Bauern, der ihm einen Korb Obst gebracht hat.
Es wird erzählt, der Hl. Antonius habe dem Bauern für das Obst mit den Worten "deo gratias", im Sinne eines "Vergelt's Gott", gedankt. Der Bauer meinte wohl, damit zu gering entlohnt worden zu sein. Da schrieb der Heilige die Worte auf einen Zettel, den er auf eine Waagschale legte, das Obst auf die andere, und wunderbarerweise wog das mit "deo gratias" beschriebene Blatt schwerer.
Auf der Scheibe scheint der Heilige der Enttäuschung des zu seinen Füssen knienden Bauern nachzugeben und leert zusätzlich seinen ganzen Geldbeutel über ihm aus.
Antonius von Florenz (Antonino Pierrozzi) war Ordensmann (Prediger- und Dominikanerorden) und Erzbischof von Florenz.