Alfred Rethel (1816-1859)

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Alfred Rethel wuchs als viertes von fünf Kindern auf einem Gut bei Aachen auf. Sein Vater war aus Strassburg zugewandert und hatte 1801 die Tochter eines Aachener Fabrikanten geheiratet. Bereits früh war Rethels zeichnerisches Talent aufgefallen, und so erhielt er seinen ersten Unterricht von dem aus Löwen zugewanderten Johann Baptist Joseph Bastiné (1783-1844) an der Aachener Zeichenschule.

1822 übersiedelte die Familie nach Westfalen. Von 1829 bis 1836 besuchte der talentierte Alfred die Düsseldorfer Kunstakademie, ebenso wie später sein Bruder Otto.
Unter Wilhelm von Schadow (1788-1862) malte Alfred vornehmlich im Stil der Nazarener - sein eigentliches Interesse jedoch galt der Monumentalmalerei. 1836 wechselte er nach Frankfurt am Main an das Städelinstitut zu Philipp Veit (1793-1877) und erhielt dort seine ersten Freskoaufträge. 1839 gewann er den Wettbewerb um die Ausmalung des Krönungssaales im Aachener Rathaus mit Themen aus dem Leben Karls des Grossen. Mit diesem Auftrag, einem Zeugnis von romantischer Sehnsucht nach dem verlorenen Kaiserreich und einem wieder aufkeimenden Nationalbewusstsein, fand er zu seiner eigentlichen, künstlerisch erfüllenden Ausdruckskraft, der Historienmalerei in grossem Format. Es entstanden Entwürfe zu Hannibals Zug über die Alpen, und er reiste nach Rom, um Raffaels Fresken in den Stanzen des Vatikans zu studieren. 
Internationale Bekanntheit und Popularität erlangte Rethel mit der Holzschnittfolge "Auch ein Totentanz" aus dem Jahr 1848/49, die unter dem Eindruck der Revolution von 1848 in Dresden entstand.
Der böhmische Glasmaler Johann Zacharias Quast bringt die Folge von sechs Holzschnitten im Jahr 1868 auf Glas und gestaltet sie farblich aus. Diese Bilderserie bieten wir in unserer Galerie in der Rubrik Glasgemälde/18.-19. Jahrhundert an.
Von einer schweren Geisteskrankheit heimgesucht, stirbt Alfred Rethel im Alter von nur 43 Jahren in Düsseldorf.

Links

Alfred Rethel in der Allgemeinen Deutschen Biographie (ADB/NDB) 

Alfred Rethel in WIKIPEDIA