Chris Lebeau (1878-1945)

Zurück zur Künstlerliste

Der niederländische Künstler Joris Johannes Christiaan Lebeau wurde als viertes Kind einer armen Arbeiterfamilie mit sozialistischen Überzeugungen in Amsterdam geboren. Die Alkoholkrankheit seines Vaters hatte ihn wohl derart geprägt, dass er bis zu seinem Tod Abstinenzler, Vegetarier und Nichtraucher gewesen ist, dazu weder Kaffee noch Tee getrunken haben soll. 
Lebeau nannte sich selbst einen "religiösen Anarchokommunisten", wobei sich seine religiöse Weltanschauung nicht auf dem christlichen Anarchismus gründete, sondern auf die Theosophie. Die von ihm unter allen Umständen vertretene freie Meinungsäusserung, verbunden mit illegalen Aktivitäten zur Rettung verfolgter Menschen unter den Nationalsozialisten, brachten ihn im Mai 1944 ins Konzentrationslager nach Dachau, wo er Ende April 1945 an Typhus starb. Er war viermal verheiratet und hatte eine Tochter.

Lebeau gilt als einer der vielseitigsten Künstler seiner Zeit. Das Drents Museum in Assen (NL) widmete ihm 1987 eine Retrospektive, das British Museum, das Rijksmuseum in Eindhoven und das Glasmuseum in Leerdam bewahren zahlreiche seiner Werke. Zwischen 1892 und 1898 nahm Lebeau Zeichenunterricht an der Amsterdamse Kunstnijverheid Tekenschool und an der Rijksschool voor Kunstnijverheid, beides Kunstgewerbeschulen. Er entwarf Textilien, Gläser, Tongefässe, Tapeten, Briefmarken, Buchumschläge, Bühnenbilder für's Theater und fertigte Skulpturen und Holzschnitte. Auch ging er einer Lehrtätigkeit an Kunstgewerbeschulen in Amsterdam und Haarlem nach. Im Jahr 1900 führte er auf den Weltausstellung in Paris die bis dahin unbekannte Technik der Batik ein, die zu jener Zeit in Europa noch nahezu unbekannt war. 

Chris Lebeau in WIKIPEDIA