Georg Konrad Kellner (1811-1892)

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GeorgKonrad war der älteste von vier Söhnen des Porzellanmalers Johann Jakob Kellner (1788-1873), dem Begründer der bekannten Nürnberger Glasmalerfamilie. Zusammen mit seinem Vater und den drei Brüdern Stephan (1812-1867), Gustav Hermann (1814-1877), der sich später am Bodensee etablierte,  und Johann Michael (1825-1859) arbeitete Georg bis ca. 1847 - danach soll er ein Jahr nach Paris gegangen sein. Ab 1848 war er Kastellan auf der Nürnberger Burg und machte sich mit einer eigenen Werkstatt selbständig. Die Kellner stellten den ersten Grossbetrieb für Glasmalerei in Franken dar. 

Wie in der Familie anfänglich üblich, schuf Georg eine Reihe kleinformatiger Glasfenster nach graphischen Arbeiten von Albrecht Dürer (1471-1528) und Hendrick Goltzius (1558-1617), später aber auch monumentale Kirchenfenster. Ebenso war er zusammen mit seiner Familie in der Restaurierung tätig und in vielen Kirchen Süddeutschlands und in der Schweiz unterwegs.
Durch die Vermittlung des Architekten und Denkmalpflegers Carl Alexander Heideloff (1789-1865) hatte die Familie 1841 einen Auftrag von dem portugiesischen Königshaus (Sachsen-Coburg-Gotha 1837-1910) für das Kloster Belem bei Lissabon (heute Weltkulturerbe) erhalten, desweiteren für den Palacio Nacional da Pena in Sintra mit den Darstellungen von König Manuel I. (1469-1521) und dem berühmten Seefahrer Vasco da Gama (1469-1524). 

Die Geschichte der Kellner-Familie wurde ausführlich aufgearbeitet von Elgin Vaassen, in: Bilder auf Glas, Glasgemälde zwischen 1780 und 1870, München 1997, S. 167-174.